Bundesjugendvergleichsfliegen 2010 in Laucha

 

Oder auch „die Laucha-Wasserspiele“

Nachdem Jens Dernedde den zweiten Platz beim Landesjugendvergleichsfliegen 2010 belegt hatte, ging es vom 24. bis zum 26. September nach Laucha an der Unstrut (Sachsen-Anhalt). Qualifiziert waren die besten drei Piloten der jeweiligen Landesjugendvergleichsfliegen. In Laucha sollten ähnlich wie in Celle drei Wertungsflüge vor ein Jury stattfinden.

Unser Pilot Jens machte sich schon am Freitagvormittag mit Birte und Nicolas in das 150km entfernte Laucha auf. Dort angekommen, gab es glücklicherweise einen Buchungsfehler, sodass wir nicht unsere Zelte aufbauen mussten, sondern ein großes Acht-Mann-Zelt nutzen konnten. Jens machte auch gleich einen Einweisungsstart in einer ASK-13 mit einem dortigen Fluglehrer. Das besondere an dem Flugplatz ist nämlich, dass die Landerichtung nicht mit der Startrichtung übereinstimmt.

Die restliche Truppe, bestehend aus Martin, Sebastian, Philipp, Joshua und Nicholas, machte sich am Nachmittag auf den Weg und kam dann pünktlich zum Abendessen in Laucha an. Es gab sehr leckere Buletten mit Senf. Nach dem Essen gab es ein kurzes Briefing. Die Startreihenfolge und das zu erwartende Wetter für den nächsten Tag wurden bekannt gegeben. Man könne wohl mit einem Wetterfenster am frühen Morgen rechnen, der einen Durchgang ermögliche, sodass das nächste Briefing für 7:45 Uhr geplant war. Dementsprechend gingen wir auch zeitig nach dem Abendessen ins Bett, um ausgeschlafen in den nächsten Tag zu starten.

Samstagmorgen 7 Uhr. Der Wecker klingelt. Das Wetter? – Schlecht. Erstmal Frühstücken.

Tiefhängende Wolken am Hang. Als der Regen anfing wurde die Sicht besser…

 

Nach dem Frühstück gab es dann das am Vortag angekündigte Briefing. Die gute Nachricht war, der Regen kommt erst noch. Die schlechte Nachricht: Die aufliegende Bewölkung die eine Sichtweite unter 500m mit sich bringt, wird vermutlich immernoch da sein, wenn es regnet. Also erstmal abwarten, das nächste Briefing war für 8:45 Uhr angesetzt. Um 8:45 Uhr war aber immernoch keine Besserung in Sicht, sodass man gleich vereinbarte sich um 10 Uhr zu treffen.

10 Uhr. Die Sicht ist immernoch schlecht. Der Regen steht jetzt 5km südlich vom Platz. Die Wettbewerbsleitung bereitet einen Theorietest vor. Als nächstes steht jetzt das Mittagessen um 12 Uhr an. Wir nutzen die verbleibende Zeit und erkunden den Hang. Es gibt neben dem Flugplatz auch noch zwei Startstellen für Modellflieger und eine für Gleitschirmflieger. Joshua hat seinen Modellmotorsegler mitgenommen, den er gleich startet. Leider weht der Wind parallel zum Hang, sodass Joshua immer wieder den Motor benutzen muss. Mittlerweile hat es angefangen zu regnen, das stört aber keinen von uns, da der unterschied zwischen Regen und der aufliegenden Bewölkung doch eher gering ist. Durch den Regen verbessert sich aber die Sicht ein wenig und die Basis ist auf immerhin 100m angestiegen, da es aber den ganzen Nachmittag regnen soll, ist ein Wertungsdurchgang nicht in greifbare Nähe gerückt. Nachdem wir Joshua beim Modellfliegen zu gesehen haben, sind wir zum Mittagessen gegangen.

 

An das Essen folgte ein kleiner Theorietest für die Teilnehmer. Gefragt wurde Wissen aus der Segelflugszene z.B. wer Weltranglistenführer ist. Es gab aber auch vermeintliche Scherzfragen z.B. wie schwer ein Bart mit 300m Durchmesser und 1km Höhe ist. Es gab jeweils vier Antworten von denen eine angekreuzt werden musste.

Nach dem Theorietest ging es an das Geschick der Teilnehmer. Es sollte aus einem Din A4 Zettel ein Flieger gebaut werden, der möglichst weit fliegt. Jeder Teilnehmer durfte draußen im Regen seinen Flieger drei Mal starten. Der jeweils beste Flug wurde gewertet. Das Spektrum reichte von null Metern bis hin zu über 20m. Es war wirklich sehr amüsant, den Papierfliegern beim Fliegen im Regen zuzusehen. Der Wetterbericht prophezeite, dass ein kleines Wolkenloch über Nürnberg Richtung Laucha zieht. Da dieses sich aber jeder Zeit schließen könnte gab es nicht nur diese zwei Herausforderungen. Die Wettbewerbsleitung hatte sich noch etwas ganz besonderes überlegt. Ein Anhängerwettbewerb. Konkret ging es darum, einen leeren Segelflugzeuganhänger durch einen aufgebauten Parcours so schnell wie möglich zu manövrieren. Um nicht so lange im Regen stehen zu müssen, wurden die Teilnehmer und Helfer in ihre Bundesländer eingeteilt. Jeweils sechs Leute mussten schieben.

 


Hier steht ihr das Team Niedersachsen, unterstützt durch Nico und Jens. Das Grasfeld hat sichtbar unter dem Anhänger gelitten.

Nach diesen drei durchaus lustigen Wettbewerben war erstmal Pause angesagt. Wir haben wieder die Zeit zum Modellfliegen genutzt. Diesmal hat der Hang auch ein wenig getragen, da der Wind nun leicht in Richtung Hang gedreht hatte.

 

Joshuas Motorsegler war der einzige Flieger der an diesem Tag abheben konnte.

 

Gegen Abend gab es dann wieder ein leckeres Essen und im Anschluss folgte die Hallenfete, die bis früh in den Morgen ging. Hier wurden nochmal neue Bekanntschaften gemacht und sich über den vergangen Wettbewerb ausgetauscht.

 

Am nächsten Morgen stand dann nur noch die Siegerehrung und die Rückreise an. Die Wertungen der Piloten wurden mit denen ihrer Landeskameraden addiert, sodass es nur eine Wertung der Bundesländer gab. Die Niedersachsen haben hierbei einen guten 5. Platz belegt. Dies verdanken wir insbesondere dem super Einsatz beim Anhängerziehen aber natürlich auch den drei Piloten, die alles beim Papierfliegerbauen und dem Theorietest gegeben haben. Gewonnen hat übrigens Bayern.

 

Abschließend noch ein Dank an alle Piloten, Helfer und das Team vor Ort aus Laucha. Alle haben wirklich sehr gute Arbeit geleistet und so wurde aus dem verregneten Wetter immerhin noch das Beste gemacht! Ich denke, ein solches BJVF ist wohl einmalig und wird nicht so schnell wiederkommen. Hoffen wir darauf, dass wir uns 2011 wieder qualifizieren können.

Nicholas Bade

 

 

 

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