Samstag Abend verabschiedete sich unser Weltmeister und geschätzter Segelflugkamerad Christoph Nacke mit einem großen schwäbischen Essen aus Braunschweig, weil er uns leider aus beruflichen Gründen in Richtung Frankfurt verlässt. Wir werden ihn sicherlich sehr vermissen, aber dennoch war es eine sehr fröhliche Feier. Dies führte dazu, dass am Sonntag die Motivation zum Fliegen zunächst nicht sehr groß war.
Am frühen Nachmittag holten wir unseren DuoDiscus mit seinen neuen Winglets doch aus dem Anhänger, um in die neue Saison zu starten.
Das erste Aufrüsten nach der Winterwartung
Es ist ein sehr windiger Tag, doch der Wind kommt fast direkt aus Ost, und so hoffen wir auf große Ausklinkhöhen. Den ersten bemannten Start haben dann Caruso und ich gemacht und wir konnten mit der ASK 13 über 500 Meter erreichen.
Jörg beim ersten Start mitt dem Duo
Das Flugbild des Duo’s von unten sieht mit den neuen Ohren sehr elegant aus. Die Silhouette gleicht einem modernen Einsitzer – man muss schon sehr genau hinsehen, um einen Duo zu identifizieren. Auch ich habe einen Start mit dem Duo gemacht und konnte an der Winde eine Ausklinkhöhe von 610 Meter erreichen! Ich hatte auch das Glück, gleich in gute Thermik geschleppt zu werden, so dass ich eine halbe Stunde díe noch recht kahle Umgebung von Braunschweig aus der Luft betrachten konnte. Das macht Laune auf mehr!
|
Gegen 18:30 Uhr hatten wir alle genug von den ersten Flügen und haben wieder eingepackt. Ich habe das Bertriebsfunkgerät zum GAT zurückgebracht und bin auf dem Weg zum Tor, als ich das erblicke: Jörg und Gunter haben offensichtlich Probleme das Tor zu öffnen und die „Luftseite“ des Flugplatzes zu verlassen. Ich wollte schnell mit dem Pitty zu unserer Hütte fahren, doch das blieb uns allen zunächst verwehrt. Keiner konnte raus oder rein. Keine unserer Karten funktionierte. Haben wir was falsch gemacht? Zweifel kamen auf… Inzwischen hatte sich schon ein Stau vorm Tor gebildet, das kommt bestimmt auch nicht so häufig vor. Ich machte mich also wieder auf den Weg zum GAT um Hilfe zu holen. |
Stau vorm Tor
Und die Hilfe sollte kommen. Die Ursache für die Gefangennahme des Anflugteams war die fehlende Umstellung der Tore auf Sommerzeit. Während der Winterzeit ist der Flugplatz ab 17:00 Uhr geschlossen, was nun dazu führte, das wir ab 18.00 Uhr auf dem Flugplatz gefangen waren. Und wen ruft man, wenn man in so einer Situation steckt?
Endlich waren wir befreit und hatten uns nun unser Feierabendbier redlich verdient. Es war ein wirklich aufregender Tag. Mit schönen Starts, großen Flughöhen, viel Wind und einer grandiosen Rettungsaktion.
Damit ist die Saison eingeweiht!
Philipp Hellwig