Hymne an den unbekannten Segelflieger Udo J.
(nach der Melodie: Aber bitte mit Sahne…)
von Jürgen Daube, 1989
Version A
Sie treffen sich morgens um viertel vor zehn,
die Segelflieger, die immer zu spät aufsteh’n.
Version B
Sie treffen sich morgens um viertel vor neun
die Überlandflieger aus Celle in Scheuen.
Version C
Sie treffen sich morgens um viertel vor acht
und wollen heut fliegen, wenn die Sonne lacht.
Version D
Sie treffen sich morgens um viertel vor sieben
auf dem Segelflugplatz, den alle so lieben
Die Flieger aufbauen,
die Strecken aussuchen,
zum Himmel schauen,
auf den Wetterfrosch fluchen.
Sie flehen zu Petrus, daß Wetter er schick‘
„Aber bitte mit Thermik!“
Der Flugschüler A. soll heut‘ allein fliegen
eine Platzrunde mit ganz zahmen Biegen.
Der Fluglehrer zittert,
er kann’s kaum erwarten,
allein wird der Mensch zum ersten Mal starten.
Der Flugschüler ruft, der Lehrer erschrickt:
„Aber bitte mit Thermik!“
Auf Streckenflug war es
ziemlich weit noch im Süden.
Die Thermik war plötzlich und ganz sanft verschieden.
Aus dem Funkgerät plärrt es:
„Ich hab hier 5 Meter“
und du hast nur Saufen auf dem Variometer.
Ein Nullschieber nur wäre das ganz große Glück:
„Aber bitte mit Thermik!“
Eine Meisterschaft war es in Niedersachsen,
das Wetter chaotisch und dann noch durchwachsen.
Es gab ganz viele Außenlandungen.
Davon haben sie abends beim Bier noch gesungen:
Wie schön wär’s gewesen in Osnabrück
„Aber bitte mit Thermik!“
Segelfliegen ist der Sport an den Wolken.
Die werden von uns ganz kräftig gemolken.
In den Bart hineinzischen,
ein wenig zentrieren,
dann munter mitmischen,
mit dem Knüppel rühren.
Ein Hammerbart ja, ein ganz starkes Stück
und dankeschön für die Thermik!