Im Oktober ist die Saison für Streckenflüge ja eigentlich schon gelaufen, deshalb bin ich auch um wenigstens einige Platzrunden zu fliegen zum Flugplatz gefahren. Kurz vor Abfahrt noch der Wetter Check und aufgrund des starken Südwindes dachte ich mir, dass man zum Hangfliegen ans Wesergebirge hätte fahren müssen. Auf dem Weg zum Flugplatz sah ich im Lee des Harzes bereits eine breite Linie Cumulus-Bewölkung, die um diese Tageszeit eigentlich nur durch Rotoren entstanden sein kann.

Am Flugplatz fasste ich dann daher spontan den Entschluss es mit der ASH26 einfach mal zu probieren. Also aufgebaut, an Start geschoben und im Eigenstart ging es dann gegen den Wind nach Süden. Der Wind war mit über 40 km/h bereits sehr stark und es ging nur sehr langsam vorwärts. Südlich Braunschweig war ich bereits auf 1700m gestiegen und es waren viele Cumulus Wolken zu sehen. Am Elm stand eine ausgeprägte Rotorlinie, welche ich jedoch links liegen lies um eine etwas schwächer ausgeprägte Linie zur Asse im Segelflug entlangzutasten.

Vortasten in der 3. Schwingung

Ohne größeren Höhenverlust flog ich so langsam vor und sprang dann eine Schwingung weiter in Richtung Harz. Dort gab es dann pulsierend auch mal Steigen bis fast 2m/s und ich gewann wieder etwas Höhe um dann in die Primärwelle einsteigen zu können. Dort kam ich auf Basishöhe an und hatte direkt gutes Steigen. Mit teilweise 2m/s ging es gut hoch.

Gutes Steigen dann ab der 2. Schwingung

Das Steigen war zwar laminar, aber sehr unregelmäßig. Ich flog die frisch entwickelten Wolkenfetzen der Rotoren in der Föhnlücke entlang. Der Harz selbst war mit 8/8 bedeckt.

Föhnlücke im Lee des Harzes

Scharfe Kante der auflösenden Wolkendecke

Man merkte bereits die zunehmend einströmende labile Kaltluft, die viel Feuchte brachte und leider auch die Welle langsam auflöste. Für eine kurze Zeit bildete sich dann aber doch noch ein sehr schöner Lenti, der allerdings nicht klassisch über dem Rotorband stand, über dem ich langsam stieg, sondern eher direkt über der Harzkante und der sich dort auflösenden Bewölkung.

Schöne Wellenoptik

Ich flog nochmal in mittlerweile 2500 m weiter nach Osten die Föhnlücke entlang und da diese immer unstrukturierter wurde testete ich nochmal direkt die Kante zum Harz, wo auch der Lenti stand. Die Wolken waren aber mittlerweile ziemlich hochgeschossen und die Föhnlücke schloss sich innerhalb weniger Minuten.

Die Föhnlücke macht langsam dicht

Die Wolken schießen hoch. Die labile Kaltluft hat die Welle kaputt gemacht.

Ich tastete mich wieder unter der Wolkendecke nach Westen und bekam schon die ersten Regentropfen ab. In der nun geschlossenen Wolkendecke gab es immer mal wieder schwaches Steigen, mit dem ich mich langsam nach Braunschweig vortasten konnte und dort dann auch entspannt ankam.

Es war aufjedenfall ein sehr interessanter Flug mit zu Beginn noch recht ausgeprägten Rotorbändern, die aber zunehmend einer regellosen dichteren Bewölkung wichen. Das machte das Erkennen der Welle immer schwieriger, die dann später auch komplett zerfiel.

Die Wilscher konnten mit einem frühen Start den Tag deutlich besser nutzen und konnten dank Transponder bis 7000 m in der Brockenwelle steigen.