Was brauchen wir also?
Einen höhentauglichen Motorsegler mit genügend Sprit um auch Fehlversuche lebend zu überstehen, ebenso ausreichend Sauerstoff, wahrscheinlich ein Druckanzug für die Piloten des weiteren eine Rettungsinsel und was sonst noch dazu gehört. Das Flugzeug sollte wahrscheinlich in allen Bauteilen ausreichend verstärkt sein, um die höheren Geschwindigkeiten zu verkraften. Ein möglichst noch bessere Gleitzahl als bisher wäre sicher hilfreich. Ganz wesentlich ist, das Flugzeug muss hinsichtlich der Manövergeschwindigkeit darauf ausgelegt sein, möglichst scharfe Wendungen, also 180 Grad-Wendungen machen zu können. Mit Sicherheit sollte das Flugzeug doppelsitzig geflogen werden. Neue Vorhaben erfordern andere bzw. geänderte Regeln. Die große Strecke wird einen Flug über Nacht erfordern (Beleuchtung ist auch wichtig) und da ist es dann hilfreich, wenn sich 2 Piloten abwechseln können. Das Ganze zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang abzuwickeln, wird nicht möglich sein. Aber dazu noch an anderer Stelle.
Eine ausgefeilte Wetterberatung und Beobachtung über den Atlantik muss gewährleistet sein. Der erhebliche Flugverkehr von Ost nach West stellt zugleich eine Hilfe aber auch ein Risiko dar. Das muss dann koordiniert werden. Die ersten Versuche und Tests könnten über dem amerikanischen Kontinent stattfinden, der ist ja groß genug.
Übrigens, wenn wir schon so weit sind, dann wäre es auch möglich USA ebenso zu überqueren wie auch den Pazifik, na eben alles was sich dann mit dem Jetstream machen lässt. Ich will mir einfach das Recht nicht streitig machen lassen, das Thema wenigstens bis zu Ende gedacht zu haben.
Wie lange könnte so etwas dauern? Bei einer angenommenen Distanz von 5000 Kilometern und einer schon wenig gerechneten Reisegeschwindigkeit von 250 km/h betrüge die Flugzeit gerade mal 20 Stunden. Am Roten Kliff bei Wenningstedt auf Sylt flog Ernst Jachmann seinerzeit mit 40 Stunden einen Dauerweltrekord!
Das war es dann schon. Klingt doch machbar. Leute spendet, je größer der Preis über meine 10 Euro hinaus wird, desto eher findet sich jemand, es zu versuchen. Leider ist Steve Fosset nicht mehr unter uns. Der wäre wohl der erste Kandidat geworden. Aber sicher nicht wegen des Geldes, davon hatte er ja genug.
Mit Klaus Ohlmann werden wir wohl noch sprechen müssen.
Aber eins ist klar, je mehr ich mich mit dem Thema beschäftigt habe, desto mehr bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass es sich nicht um ein Aprilthema handelt – nach dem Motto: ha ha wie lustig – sondern durchaus Hand und Fuß hat, was zu beweisen war.
Mal eben vier Seiten ist dieser Vortrag lang geworden, aber ganz schön spektakulär.
Und Ihr Niedersachsen könnt der Nachwelt berichten, dass Ihr dabei gewesen seid.
Ich bedanke mich für das Zuhören und stelle mich einer späteren Organisation, die das Vorhaben begleitet, gern als Spiritus Rector zur Verfügung.
Nachsatz:
Wetten, dass im Luftsport über dieses Vorhaben wieder kein einziges Wort geschrieben wird, außer dass ich die Menge mal wieder ganz nett unterhalten hätte – wie immer?
Sollte einer oder eine unter Euch sein, die jetzt schier beeindruckt sind, dann wäre es doch prima, wenn Die- oder Derjenige einen Artikel darüber schreibt und Gaidis oder Renate schickt. Dann braucht sich unser Büro in Hannover nicht so kurz zu fassen.